Letzter Spieltag in der U14 Verbandsklasse
Plätze 3 und 7 für Blaue Springer/-innen
Heute stand der 5. und damit letzte Spieltag der Vorrunde in der U14 Verbandsklasse Süd an. Während unsere U14-Verbandsliga gen Norden nach Porta Westfalica zog, hieß es für die Zweite und Dritte “Go West!” bis nach Soest. Weiter auseinander kann man Schachverband OWL kaum spielen.
Trotz winterlicher Verhältnisse war die Anreise problemlos und wir waren um kurz nach halb drei am Spiellokal “Alter Schlachthof”. Die Mannschaft aus Möhnesee und auch die Gastgeber kamen kurz darauf. Allerdings fand in dem Raum zunächst noch ein Erste-Hilfe-Kurs statt, so dass sich der Spielbeginn etwas verzögerte. Glücklicherweise stand uns aber ein Nebenraum zur Verfügung, so dass wir nicht in der eisigen Kälte warten mussten. Auf dem Weg dorthin galt es aber zunächst einen tückisch überfrorenen Hof zu überwinden. Bevor wir uns versahen, lag Robert bereits auf dem Rücken. Kurz danach traf noch einen anderen Spieler aus Soest das gleiche Schicksal.
Zum Glück war aber beiden nichts passiert. Der Spruch “Ich habe mir beim Schach den Arm gebrochen!” hätte vermutlich auch zu manch blödem Kommentar geführt.
Um etwa 15.15 Uhr ging es dann endlich los. Für die Jungs der 3. Mannschaft war Möhnesee der erste Gegner. Leider waren wir nicht komplett und ließen das 3. Brett frei. Marius, Manuel und Robert waren aber dennoch zuversichtlich, hier etwas reißen zu können. Obwohl vor Beginn der Partie nochmals deutlich darauf hingewiesen wurde, dass die Bedenkzeit mit 60 Minuten für 30 Züge plus 30 Minuten für den Rest der Partie durchaus genutzt werden dürfe, meinte Manuel offenbar, die o.g. Verzögerung wieder hereinholen zu müssen. Er legte los wie die Feuerwehr. Das führte dazu, dass er im 12. Zug eine doppelte Springergabel (König, Dame, Turm) übersah. Danach war die Partie gelaufen. Um das Leiden nicht zu lange währen zu lassen, ging es in gleichem Tempo weiter. Am Ende hatte Manuel 7 Minuten verbraucht, sein Gegner üppige 11 Minuten. Dass bei diesem Tempo die Notation etwas gelitten hat, ist vielleicht verständlich. Ob es tatsächlich 32 Züge waren oder nur 28, die sein Gegner notiert hatte, das werden wir leider nie erfahren.
Robert durchlebte eine Berg- und Talfahrt. Er konnte die gegnerische Dame erobern und sah schon wie der sichere Sieger aus. Aber dann stellte er seine eigene Dame einzügig ein und das Schicksal nahm seinen Lauf. Nach 75 Minuten Gesamtspielzeit war die Partie dann leider verloren.
Marius spielte sehr ruhig und konzentriert und scharte dann viele Kiebitze um sein Brett. Er hatte anfangs einmal einen Bauern geopfert und dieser materielle Nachteil zog sich durch das gesamte Spiel. Im Endspiel verlor er sogar noch einen zweiten Bauern und es sah nicht gut für ihn aus. Zwar keimte nochmal kurz die Hoffnung auf, dass er einen Bauern zur Umwandlung führen könnte, aber leider klappte dies dann doch nicht. So lief es auf ein Endspiel mit Turm und König gegen Turm, König und zwei Bauern hinaus. Mit viel Überlegung und Geschick rettete sich Marius, nachdem beide Spieler je 50 Minuten verbraucht hatten, in ein Remis durch Patt. Insgesamt aber eine deutliche 0,5:3,5 Niederlage.
Die 2. Mannschaft mit den beiden Schwesterpaaren Samantha, Sarah, Kimberly und Leah spielte zunächst gegen Soest.
Leah gewann ihre Partie an Brett 4 recht schnell. Bei Kimberly und Sarah lief es hingegen nicht so gut. Beide verloren klar. Damit lag es in der Hand von Samantha, das Remis zu retten. Sie lieferte sich mit ihrem Gegner einen heißen Kampf. Die Zeitkontrolle nach 30 Zügen konnte dieser mit etwa 1 Minute Restzeit noch eben schaffen. Samantha hatte mit 4 Restminuten ihre Bedenkzeit aber auch voll ausgekostet. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel, mindestens materiell, völlig ausgeglichen. Nach 40 Zügen büßte Samantha dann einen Bauern ein, den sie sich aber einige Züge später zurückholte. So ging es dann ins Endspiel mit je 2 Bauern und Turm, das Samantha dann ganz routiniert und souverän für sich entscheiden konnte. Damit war das 2:2 gerettet.
Wir vereinbarten eine viertel Stunde Pause und um 18 Uhr startete dann die zweite Runde. Die Mädels spielten gegen Möhnesee und die Jungs gegen Soest. Jetzt ging es jetzt Schlag auf Schlag.
Kaum dass wir Betreuer uns im Nebenraum hingesetzt hatten, kam Leah herein. Sie hatte nach 12 Zügen ihre Dame eingestellt und danach aufgegeben. Leah sagte kurz darauf zu ihrem Gegner: “Oh, du kannst mich ja Matt setzen!” Unglücklicherweise konnte er diese ihm gestellte Matt-in-Eins-Aufgabe dann auch souverän lösen. Auch Kimberlys König erlag nur gefühlte Sekunden später einem Mattangriff. Um 18.15 Uhr stand es 3:0 gegen uns. Allein Samantha bewies ihre Klasse. Obwohl die lange Partie der ersten Runde sicherlich viel Kraft gekostet hatte, spielte sie ihren Gegner geradezu vom Brett. Nach 21 Zügen war dann auch diese Partie beendet. Insgesamt aber nur ein 1:3.
Ähnlich schnell waren die Jungs. Robert macht 26 Züge in 10 Minuten, sein Gegner war genauso schnell. Der Unterschied lag aber darin, dass dieser danach gewonnen hatte. Und “Häuptling Schnelle Hand” Manuel musste trotz Mahnung noch einen drauflegen. Für 32 Züge hatte er 9 Minuten verbraucht, allerdings hatte er dabei einen Bauern mehr. Diesen Vorteil brachte er dann sicher durchs Ziel. Nach 57 Zügen und 15 Minuten verbrauchter Bedenkzeit war der Sieg dann eingefahren. So saßen Marius und sein Gegner noch allein am Brett während die ersten bereits nach Hause fuhren und die anderen Bretter (leise) eingepackt wurden. Da er einen Bauern weniger hatte und sich auch in der Stellung nicht wohl fühlte, bot er seinem Gegner nach 26 Zügen ein Remis an, das dieser annahm. Zwar war damit der Mannschaftskampf mit 1,5:2,5 verloren, aber da die Finalrunde ohnehin außer Reichweite war, kam es darauf auch nicht mehr an.
Kurz darauf konnten wir im Ergebnisdienst die Resultate der anderen Partien lesen und feststellen, dass Möhnesee hinter Rheda den 2. Platz belegen konnte und sich damit auch für die Finalrunde qualifiziert hat. Beiden Teams dazu einen herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg.
Unsere Mädels liegen mit 11:7 Mannschaftspunkten gleichauf mit Delbrück und Gütersloh. Da sie beide Mannschaften im direkten Vergleich besiegt haben, bedeutet dies Platz 3. Herzlichen Glückwunsch! Die Jungs schließen diese Saison mit Platz 7 ab.
Und natürlich gratulieren wir auch unserer Ersten zum überraschenden Erfolg in Porta!
(Autor: Ulrich Rust)
Herzlichen Glückwunsch an alle U14 Spieler, besonders der ersten Mannschaft!
Toll finde ich es, daß die zweite Mannschaft den 3. Platz belegt, obwohl diese Behauptung mit anderen Quellen noch nicht integer ist. 😉
Liebe Grüße,
SK BS Fan E. S.