Von den insgesamt 61 Vereinen im Schachverband Ostwestfalen-Lippe folgten am 18. November leider gerade einmal zehn der Einladung der Sportvereinigung Versmold zu den Verbandsblitzmeisterschaften. Das recht kleine, aber feine Teilnehmerfeld wurde insbesondere durch die Teilnahme des Zweitligisten SF Lieme und des NRW-Ligisten SG Bünde, die somit als Topfavoriten gelten konnten, aufgewertet. Die Blauen Springer – vertreten durch Maurin Möller, Niklas Schlangenotto, Luca Esfehanian und Björn Augner – wollten jedoch ebenfalls ein Wörtchen mitreden, den einen oder anderen Favoriten ärgern, und möglichst einen Medaillenrang – und damit verbunden die Qualifikation zur NRW-Blitzmeisterschaft – erreichen. Nach einem teilweise etwas wackeligen 3:1-Auftaktsieg gegen den Heeper SK ging es gleich in Runde zwei gegen die SF Lieme. Und mit einem hart erkämpften 2,5:1,5 konnte hier sofort ein Ausrufezeichen gesetzt werden! Postwendend folgte jedoch die Ernüchterung: Trotz teilweise guter Stellungen setzte es eine bittere 0:4-Niederlage gegen die SG Bünde – von diesem Zeitpunkt an zogen die Bündener einsam an der Spitze ihre Kreise und wurden ungeschlagen und vollkommen verdient OWL-Meister. Nach zwei souveränen Siegen gegen Königsspringer Herford (3,5:0,5) und den Gastgeber (4:0) folgte der nächste Punktverlust ausgerechnet gegen den Lokalrivalen Schachakademie Paderborn (2:2). Zwei weitere Siege gegen den starken SK Werther (3:1) und Königsspringer Lemgo (4:0) später war die Qualifikation – und sogar der Silberrang – dennoch in greifbarer Nähe. Das Schlussrundenduell gegen den Gütersloher SV war dann gleich in doppelter Hinsicht brisant: Zum einen, weil nach der in der vergangenen Saison knapp verpassten Verbandsliga-Meisterschaft noch eine Rechnung offen war, und zum anderen, weil die Gütersloher selbst mit einem Sieg noch auf Platz 3 vorbeiziehen wollten. Auch wenn das Ergebnis den Matchverlauf nicht vollständig wiedergibt: Am Ende stand ein deutlicher 4:0-Erfolg für die Blauen Springer – Qualifikation zur NRW-Blitzmeisterschaft geglückt und Vizemeisterschaft gesichert! Auch der Vorsitzende des Schachverbands OWL schien von dieser Leistung begeistert zu sein, und überreichte uns fälschlicherweise sogar gleich den Siegerpokal!
Einzelergebnisse: Maurin 5,5/9, Niklas 5/9, Luca 7,5/9 (!), Björn 7/9.
Nachmittags ging es dann mit der Einzelblitzmeisterschaft weiter – und zwar unter verschärften Bedingungen: Waren bereits für das Mannschaftsblitz die Lichtverhältnisse in einigen Räumen (es wurde über insgesamt 4 Räume verteilt gespielt) suboptimal, strapazierte fortan zusätzlich der örtliche Chor mit einer stimmgewaltigen Probestunde im direkten Nebenraum die Nerven aller Teilnehmer:innen – natürlich mit entsprechendem Einfluss auf die Qualität der Partien und auf die Stimmung im Teilnehmerfeld. So mancher Spieler zweifelte rasch daran, ob es überhaupt eine gute Idee wäre, sich für das Finale zu qualifizieren: Auf vier Gruppen á 8-9 Spieler:innen verteilt kämpfte nun jeder Blaue Springer für sich um den Finaleinzug. In Gruppe A hatte Björn Augner einen starken, wenn auch äußerst glücklichen Start mit drei Siegen in Folge, im weiteren Verlauf schied er aber aus dem Rennen um die Finalplätze und fiel auf den 4. Platz zurück. Besser machte es Niklas Schlangenotto, der sich den dritten Platz in Gruppe B ergattern konnte – dank eines Verzichts reichte dies bereits für das Finale. Maurin Möller und Luca Esfehanian wurden der gleichen Gruppe C zugelost, welche Maurin souverän für sich entscheiden konnte. Luca konnte leider nicht an seine hervorragende Performance im Mannschaftsblitz anknüpfen, musste der Lärmbelastung Tribut zollen und verpasste als Vierter die Qualifikation für das Finale.
Im Finalturnier der OWL-Blitz-Einzelmeisterschaft startete Niklas Schlangenotto mit einem Sieg und zwei nachfolgenden Unentschieden stark, hatte danach aber mit dem Kampf um den Titel und die Qualifikationsplätze für die NRW-Meisterschaft nichts mehr zu tun. Ganz anders Maurin Möller, der sich rasch zum Hauptverfolger von Jonas Freiberger (SK Werther) aufschwang. Letztlich gab nur die Niederlage im direkten Duell den Ausschlag dafür, dass es „nur“ zu erneutem Silber reichte. Dritter wurde Pascal Brunke (SG Bünde).
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