Deutsche Schulschachmeisterschaften WK II vom 19.05-22.05.2017 in Grömitz
Pünktlich fuhren wir am Freitag, den 18.05.2017, um 10.30 Uhr vom Maspernplatz los, um rechtzeitig in Grömitz anzukommen, jedoch machten uns die nie endenden Baustellen auf den Autobahnen einen Strich durch die Rechnung. Nach geschlagenen 7 Std. waren wir endlich da und ich als Fahrer an meinem Tiefpunkt angelangt. Die Mannschaft war jedoch noch voller Energie. Nach der Anmeldung und dem Beziehen der Zimmer haben sie sich die Langeweile mit Fußballspielen vertrieben. Der Anreisetag war überstanden und um kurz nach 22 Uhr war endlich Ruhe eingekehrt.
Am Samstagmorgen um 9.00 Uhr wurde die erste Runde nach einer kurzen Begrüßung durch den Veranstalter freigegeben. Der Gegner aus Hessen konnte dem starken Auftreten unserer Mannschaft nichts entgegenbringen. Ein prima Auftakt, 4:0.
Nach dem Mittagessen ging es weiter mit der zweiten Runde, und die war schon ein anderes Kaliber. Viel Zeit hatte unsere Mannschaft nicht gehabt, sich auf das Gymnasium Coswig aus Sachsen vorzubereiten, welches an Startplatz 3 gesetzt war. Leider konnte unsere Mannschaft nach einem harten Kampf den Coswigern nicht viel entgegensetzen. Lediglich Moritz hat sich ein Remis erkämpft. Die Runde mussten wir mit 3.5:0.5 Punkten abgeben.
Die Nachmittagsrunde fing schon denkbar ungünstig für uns an. Moritz ging es schon während der vorherigen Runde schlecht und dieser Zustand hatte sich zum Rundenbeginn verschlechtert, sodass wir ohne Ihn gegen die Hamburger antreten mussten. Ein herber Rückschlag. Die Mannschaft musste nun alles geben, um noch im Rennen zu bleiben. Doch auch diese Runde ging verloren, nur Xenia konnte sich gegen ihren Gegner durchsetzen. 1:3 verloren.
Diesen Turniertag wollten alle gleich wieder vergessen. Das einzig Positive an diesem Tag war, dass es Moritz zum Abend hin wieder gut ging und wir den zweiten Tag wieder mit Bestbesetzung antreten konnten. Abends fand noch ein Blitzturnier statt, wo Yakub seine Blitzqualitäten unter Beweis stellen konnte. Er gab wie immer sein Bestes und belegte einen hervorragenden zweiten Platz.
Am zweiten Turniertag ging unsere Mannschaft, ausgeschlafen und voller Motivation, gegen Mecklenburg-Vorpommern an die Bretter.
Einer der spannendsten Runden für unsere Mannschaft, da wir schon zwei Punkte eingeholt hatten und Yakub noch am Spielen war. Am Ende „erzwang“ er mit nur noch einer Sekunde auf der Uhr ein Remis. Besonders hervorheben muss man das Fairplay des Gegners, der nicht auf Zeit spielte und selbst das Remis erkannt und reklamiert hat.
2.5:1.5, ein wichtiger Sieg zu diesem Zeitpunkt.
Die Mittagsrunde fing pünktlich um 13.00 Uhr gegen die Mannschaft aus Brandenburg an. Da wir die Gegner schon von früher kannten, wurde es ein sehr freundschaftlich geprägter Mannschaftskampf. Doch es gab keinen Freundschaftsbonus und die Runde ging mir 2.5:1.5 Punkten an uns.
Wir schöpften wieder Hoffnung an die Spitze aufzuschließen. Es folgte ein Spitzenkampf gegen das erstgesetzte Martin-Andersen-Nexö-Gymnasium aus Dresden. Yakub musste sich seinem stärkeren Gegner(2377 ELO), der gleichzeitig amtierender deutscher U16 Meister ist, ergeben.
Jetzt lag es an den anderen Brettern zu punkten. Xenia und Moritz, die das ganze Turnier über eine hervorragende Leistung erbracht haben, konnten sich gegen ihre starken Gegner durchsetzen, sodass es ein sicheres Mannschaftsremis war. Oder geht da noch mehr?
Linus am Brett 4 hatte einen ca. 300 DWZ Punkte stärkeren Gegner, welchen er so gekonnt in Bedrängnis gebracht hat, dass weder Zeit noch Stellung Linus gefährlich werden konnten. 3:1 Endstand.
Ein wichtiger Punkt, welches uns zeigt, wie wichtig es ist eine Mannschaft zu haben, die sich in allen Situationen ergänzen können. Jetzt war die Hoffnung auf mehr da und wir fieberten dem letzten Spiel gegen die lange in Führung liegende Mannschaft aus Gotha entgegen.
Doch vorher gab es am letzten Abend noch ein Tandemturnier, an dem Xenia und Yakub als Team „Eeveelution“ antraten. Auch hier konnten unsere Spieler ihre Schachkünste zeigen und belegten einen super dritten Platz.
Unterschätzen sollte man die Paderborner Mannschaft nicht, die in allen Kategorien des Schachs ihr Können unter Beweis gestellt haben.
Der letzte Spieltag, alles war nun möglich. Die Mannschaften lagen alle sehr nahe beieinander. Um unsere Chancen auf eine gute Platzierung zu wahren, mussten wir gewinnen.
Die Runde begann pünktlich, jedoch konnte man bei unseren Spielern die Anspannung sehen. Die Mannschaft aus Gotha musste aber auch gewinnen, um deutscher Meister zu werden.
Nach einem kurzen Abtasten der Gegner untereinander ging es zur Sache. Zum Entsetzen der Gegner hatten wir schon zwei Punkte errungen, während die anderen nur einen Punkt erzielen konnten. Die letzte Partie musste alles entscheiden. Beide Spieler waren hochkonzentriert, jedoch machte unser Gegner einen entscheidenden Fehler zum Ende der Partie, welchen unser Spieler natürlich ausnutzte und uns somit den sensationellen zweiten Platz sicherte.
Damit hatte nun keiner gerechnet, selbst wir nicht, als Achtgesetzter dann noch Vizemeister zu werden.
(Bericht Murat Irkilmez)