Das darf man getrost als kleine Sensation bezeichnen: Die stark verjüngte NRW-Mannschaft hat – an Platz 5 gesetzt – die Silbermedaille gewonnen. Wer hätte das für möglich gehalten? Gold gewann das bei diesem Turnier unschlagbare Team aus Rheinland-Pfalz und Bronze geht an Team 1 aus Niedersachsen.
Gratulation an Rheinland-Pfalz zum hochverdienten Gesamtsieg und natürlich auch an die Gastgeber aus Niedersachsen!
Heute ging es für unsere NRW-Cracks gegen die favorisierten und an Position 1 gesetzten Vorjahressieger aus Bayern. Wenn eine Silbermedaille geschafft werden sollte, brauchte es einen hohen Sieg, denn vor der letzten Runde lag Niedersachsen punktgleich. Niedersachsen spielte gegen Sachsen-Anhalt und es war sehr wahrscheinlich, dass dabei ein glatter Sieg für die Niedersachsen herausspringen sollte. Es konnte also auf die Brettpunkte ankommen und die Entscheidung war am Ende hauchdünn.
Der glasklare 6:2 Sieg von NRW gegen Bayern reichte gerade aus, dass NRW im Endergebnis einen halben Brettpunkt vor Niedersachsen landete. Knapper geht nicht.
Drei Paderborner bringen Silber mit nach Hause und haben ihren Teil zum Gesamterfolg der Mannschaft beigetragen.
Kevin brachte sogar das Kunststück fertig an Position 2 keine Partie zu verlieren und 4,5/7 zu holen. Und das gegen z.T. hochkarätige Konkurrenz. Heute hielt er souverän Remis gegen Maximilian Berchtenbreiter, der mit einer DWZ von 2401 nicht zu den ganz Schlechten im Lande zählt.
Hannah hatte es an Brett 1 mit Leon Mons zu tun (DWZ 2402). Leider erwies sich Leon als zu stark. Anerkennung verdient, dass Hannah die schwere Bürde auf sich genommen hat, gegen die heftig starke Konkurrenz an Brett 1 anzutreten und dass sie ihren Gegnern immerhin 1,5 Punkte abluchsen konnte. Der gestrige Sieg gegen Richard Pixa aus Berlin war ganz wichtig für das Team.
Lisa-Marie wurde heute in der Eröffnung (Sizilianisches Flügelgambit) in einer vorbereiteten Variante kalt erwischt und stand die ganze Partie über irgendwo zwischen grausam und katastrophal. Eigentlich aufgabereif. Sie hat sich jedoch nicht hängen lassen und verbissen weitergekämpft. Am Ende patzte ihre Gegnerin folgenschwer und unsere Blaue Springerin rettete sich in ein glückliches Remis. Ausgleichende Gerechtigkeit vielleicht, denn gestern stand sie in der Partie NRW – Berlin (5,5:2,5) fast die ganze Partie über gut und konnte den Vorteil nicht entscheidend ummünzen. Dass dieser halbe Punkt am Ende so wichtig sein würde, konnte zu dem Zeitpunkt noch keiner wissen. 3 aus 7 in der Endabrechnung sind mit Blick auf die reinen DWZ-Zahlen vielleicht etwas zu wenig, aber dass DWZ-Zahlen bei bundesweiten Jugendturnieren in den unteren Altersklassen nur bedingt aussagekräftig sind, ist nicht erst seit diesem Turnier bekannt.
Insgesamt ist die Silbermedaille ein großer Erfolg für die Schachjugend NRW, deren Trainern Tom Michalczak und Klaus Friedrichs man nur gratulieren kann. Die gewissenhafte Vorbereitung der Spieler hat sich doch wirklich gelohnt.
Besonders erfreulich finde ich, dass nicht nur die sportliche Bilanz passte, sondern – wie mir Lisa-Marie schilderte – auch Spaß und gemeinsame Unternehmungen nicht zu kurz kamen. Schwimmbad, BL-Spiel 96 – Hertha, Oktoberfest usw. gehören auch dazu.
Nicht vergessen möchte ich auch den Nicht-Paderbornern im Team zu gratulieren und meine Hochachtung auszudrücken:
Mark Meyers an Brett 3: 6/7 Wahnsinn! Absolut mega-gut.
Ramil Sabirov, Gregor Flüchter und Daniel Savchenko an den Brettern 4-6: 4,5/7 Einfach prima.
Sophie Bork an Brett 7: 2,5/7 Klasse-Sieg heute und das trotz Erkrankung! Tapfer, tapfer.
Hier das erfolgreiche Team:
Fantastisch! Riesenglückwunsch an alle, insbesondere an die drei Paderborner Hannah, Kevin und Lisa-Marie!